Schwester Margit Zimmermann
Schwester Margit Zimmermann ist wieder zurück aus ihrer zweiten Heimat Uganda. Sie unterrichtete im Petrinum von 1966-1982 die Fächer Englisch und Geschichte.
Ich war 66 Jahre alt, als ich den Ruf in die Mission spürte. So darf ich auf 16 erfüllte Jahre zurückblicken – dankbar, dass Gott mich geführt, begleitet und mir jeden Tag die nötige Kraft gegeben hat.
Religionsunterricht und Wort Gottes Feiern
Eines Tages erkrankte der Kaplan schwer an Malaria und bat mich „aushilfsweise“ in Kagavu einen Wortgottesdienst und eine Katechese zu halten. So kamen noch 2003 der Religionsunterricht in der Secondary School und später die Wortgottesdienste in Kagavu dazu.
Aus dieser „Aushilfsstunde“ wurden acht Jahre, denn bald wurde der Kaplan in eine weit entfernte Pfarre versetzt. Einige Jahre später kam auch noch der Wortgottesdienst an Sonntagen dazu. So pilgerte ich jahrelang an Donnerstagen und Sonntagen nach Kagavu, um Religionsunterricht bzw. Wortgottesdienst zu halten. Beides geschah in einem Klassenraum. An Sonntagen war immer alles für den Gottesdienst vorbereitet: Der Lehrertisch diente als Altar, ein Leintuch als Altartuch, zwei Kerzen und Blumen wurden von den Schülern „organisiert“. In jenen Jahren war ich immer bestens auf den Sonntag vorbereitet, denn ich hatte jeweils auch eine entsprechende Ansprache zu halten, die sich auf die Messtexte bezog. Heute beten die Christen in der nahe gelegenen und am 6. Oktober 2019 gesegneten Kirche in Kasoozo.
Sieben Jahre in Mizigo
Im Jahre 2012 durfte ich nach Mityana in das diözesane Bildungshaus in Mizigo übersiedeln. Sr. Elisabeth hatte dort bereits das Schwesternhaus und eine neue Küche gebaut. Als die Kapelle fertiggestellt war, wurde mir der Sakristeidienst anvertraut. Ansonsten widmete ich mich weiterhin den Studenten. Bald kamen alleinerziehende Frauen und baten um Lebensmittel, Unterstützung bei den Mietkosten, Schulgeld,… In unserem Schwesternhaus haben wir auch Gästezimmer. So durften wir immer wieder liebe Gäste aus Österreich und Deutschland begrüßen. Manchmal hatte ich Gelegenheit, ihnen den Markt oder das Krankenhaus zu zeigen oder mit ihnen nach Jiyinda zu pilgern, wo der hl. Noah um des Glaubens willen das Martyrium erlitt. Ich verbrachte in Mizigo sieben erfahrungs– und lehrreiche Jahre, für die ich sehr dankbar bin.
Mein erster Auftrag… war, einige alte Menschen in der näheren Umgebung zu besuchen und ihnen Lebensmittel zu bringen (z.B. Maismehl, Bohnen, Zucker). Da war Peter, der in einem urigen, mit Stroh gedeckten Rundbau wohnte und den ich meistens im Garten antraf, wo er seine Tabakpflanzen pflegte, die die Schlangen fern halten sollten. Es dauerte nicht lange, da kam Karoly dazu. Fred, ein Flüchtling aus Ruanda, hatte einen lahmen Arm. Die blinde Monica war immer sehr dankbar für den Besuch und die Lebensmittel, die ich ihr brachte. Alle hier Genannten sind bereits in der Ewigkeit und ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit ihnen.
Ich habe versucht, den Auftrag des II. Vatikanums an die Ordensleute zu verwirklichen, nämlich Gottes Liebe sichtbar zu machen.
Reich beschenkt bin ich nach Österreich zurückgekehrt, denn ich habe in Uganda viel Liebe, Vertrauen, Wertschätzung und Dankbarkeit erfahren. Uganda wird in meinem Herzen weiterleben.
Das Projekt können Sie durch absetzbare Spenden unterstützen unter: www.mission.marienschwestern.at
Ihre Bescheidenheit in Person macht sie zu einer ganz Großen!
Auszug aus: ‚Miteinander im Glauben unterwegs‘
Dr. Hansjörg Fotouri
Der gebürtige Perger Hansjörg Fotouri (geb. Landl) war von 2008 bis 2018 als Arzt in Afrika tätig. Er war unter anderem Direktor im bekannten Albert Schweitzer Krankenhaus in Lambaréné im Urwald in Gabun. Derzeit lebt er mit seiner Familie wieder in Wien.
Ich habe ihn letztes Jahr in Wien besucht. Es war eine kurze, aber sehr intensive Begegnung. Es gab zwei Hauptthemen: Afrika und das Petrinum. Wir switchten zwischen den beiden hin und her. Die Kinder funkten immer wieder dazwischen. Entweder in sehr schönem Wienerisch oder in ihrer französischen Muttersprache. Im Petrinum war er als ein sehr ehrgeiziger Faust- und Fußball-Spieler bekannt.
Afrika ist natürlich ein ganz anderer Kulturkreis. Noch dazu ein Krankenhaus mitten im Urwald. Hier gebührt ihm ein ganz großer Respekt. Eine solche Aufgabe zu bewältigen scheint für uns waschechte Alpenländer schier unmöglich.
Ein Grund für die Rückkehr nach Wien war nicht zuletzt die aussichtslose Ausbildung der Kinder in Gabun.
Ein kurzer Auszug aus seinem beruflichen Werdegang :
seit 02.2018 als Project Manager bei der Vamed Management und Service GmbH in Wien tätig
04.2016 – 01.2018: Direktor für Administration und Finanzen am Regionalkrankenhaus Amissa Bongo, Franceville, Gabun
11.2014 – 03.2016: Direktor des Albert Schweitzer Krankenhauses in Lambaréné, Gabun
04.2014 – 10.2014: Direktor für Administration und Finanzen am Krankenhaus Albert Schweitzer in Lambaréné, Gabun
02.2011 – 03.2014: Regionaldirektor für die Projekte von Vamed Management und Service GmbH (Co-Gestion von 6 Regionalspitälern) in Gabun.
10.2010 – 01.2011: Regionaldirektor Adjoint für obige Projekte
09.2008 – 09.2010: Verantwortlicher Leiter für die Eröffnung und Inbetriebnahme des Regionalspitals in Lambaréné/Gabun.
04.2003 – 08.2008: Medizinischer Direktor am Regionalspital Koulamoutou/Gabun.
Josef Ullmann, MJ 1979
Artikel aus der PetrA-Ausgabe November 2020