Liebe Mitglieder,
Leserinnen und Leser der PetrA!
Meine Mutter mit ihren 90 Jahren sagt, man kann gar nicht mehr fernsehen, weil sich Alles nur mehr um das eine dreht, nämlich Corona! Und es ist tatsächlich so. Jedes Mal, wenn wir außer Haus gehen, müssen wir prüfen, ob wir Maske und Test dabei haben. Was vor zwei Jahren noch als völlig undenkbar galt, ist zur alltäglichen Selbstverständlichkeit geworden.
Die Schule hat es in dieser Zeit auch nicht sehr leicht gehabt. Ständige Änderungen im Ablauf des Unterrichts. Der Ablauf der Matura hat sich völlig verändert. Es gibt zwar eine Abschlussfeier, aber der Maturaball entfiel in den letzten beiden Jahren zur Gänze.
Und nun ist es zwangsweise ähnlich, dass die Eltern an den Feierlichkeiten weniger teilhaben können. Zum Leidwesen aller Eltern und der ehemaligen Maturanten, für die es eine gute Gelegenheit war, Schulkollegen und Lehrer wieder mal zu treffen. Aus einem gewissen Blickwinkel ist es fast wieder so wie vor 40 Jahren. Damals haben die Eltern keine sehr wichtige Rolle gespielt.
Leider sind der PetrA-Samstag und die jährlichen Treffen auch ausgefallen.
Berichten darf ich von der neuen Gestaltung des Gangbereiches vor dem Physiksaal. Der etwas verstaubte und in die Jahre gekommene Flair hat sozusagen ein Facelifting bekommen. Dem finsteren Eck ist durch zwei von hinten beleuchteten Astro-Fotografien neues Licht bzw. ein neuer Geist eingehaucht worden. Derzeit ist die Adaptierung des Lesesaales, der an die Bibliothek anschließt, in Planung. Zu Internatszeiten war dieser Raum das Sprechzimmer, in dem man sich mit den Besuchern treffen durfte.
Rudi Habringer (MJ 1979) hat ein neues Buch geschrieben, das ich jedem nur nahelegen kann. Ein spannender Roman, der an Tabus rührt und unangenehme Fragen stellt: Wie sicher sind die Wahrheiten, auf denen unser Leben fußt…
Leider muss ich auch die traurige Nachricht bekanntgeben, dass unser treues Gründungsmitglied Bert Brandstetter sehr überraschend viel zu früh von uns gegangen ist. Nachdem ich ihn in den letzten Jahren näher kennen und schätzen gelernt habe, traue ich mir zu sagen: Er ist wie ein Baum in vollem Saft aus dem Leben gerissen worden.
Hannes Leopoldseder ist auch sehr plötzlich gegangen. Seine besonderen Leistungen für Linz habe ich in der letzten Ausgabe erwähnt.
Da ich derzeit das Privileg habe, ab und zu im Hause zu sein, fühle ich mich oft an unsere Zeit zurückerinnert. Ganz besonders an den Innenhof, der einem botanischen Garten gleicht. Die neu sanierte Fassade trägt ihren Teil dazu bei. Sie lässt das Petrinum in frischem, vollem Glanze erscheinen. Ich freue mich, wenn wir alle wieder kommen dürfen.
Mit herzlichen Grüßen
Architekt Josef Ullmann, MJ 1979
Obmann
Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen.
Aristoteles
Artikel aus der PetrA-Ausgabe Juli 2021