Auszug aus dem Petriner Jahrsbericht 2021
Zu Ostern erinnern wir uns an Jesus, der für seine Botschaft der Liebe Gottes enormes Leid, ja seinen Tod auf sich genommen hat und von Gott auferweckt wurde. Dieses Schicksal Jesu macht uns deutlich, wie eng die existenziellen Erfahrungen von Kontingenz, Scheitern und Endlichkeit sowie Hoffnung, Leben und Erfüllung beieinanderliegen.
Um diesen Gedanken erfahrbar zu machen, haben wir uns handwerklich etwas ins Zeug gelegt und einen mit Plexiglas verkleideten, eineinhalb Meter hohen Schacht sowie ein zwei Meter hohes Kreuz aus Birkenstämmen gebastelt und im Eingangsbereich aufgestellt. Danach waren die SchülerInnen an der Reihe. Über die ganze Fastenzeit verteilt beschäftigten sich die einzelnen Klassen mit den Fragen „Welche Steine liegen mir im Weg?“ und „Welche Blüten der Hoffnung schenken mir Zuversicht?“. Dafür wurden Steine mit all dem beschrieben, was einen belastet, auf der Seele liegt, und im dafür gebauten Schacht abgelegt. Auf Krepppapierstreifen hingegen konnten die SchülerInnen festhalten, worauf sie sich freuen, was ihnen Hoffnung und Freude bringt. Diese wurden dann zu Blüten gefaltet und das Kreuz damit geschmückt. Beides, sowohl Sorgen und Ängste als auch Freude und Hoffnung wurden auf diese Weise über die Wochen sichtbar, und damit auch ein Stück weit die Botschaft von Ostern: Jede noch so ausweglos erscheinende Situation ist nicht „gottlos“, sondern seine Liebe ist es, die uns stets Hoffnung schöpfen lassen kann.
Georg Winkler
Artikel aus der PetrA-Ausgabe Juli 2021