Acht dürre Jahre. Über Zisternen in Südindien.

Acht dürre Jahre. Über Zisternen in Südindien.

Gute Nachrichten erreichten mich heute, da ich diese Zeilen schreibe, aus Südindien: Die Zisterne ist nach ein paar Regenschauern bereits ausreichend gefüllt, endlich kann wieder an Landwirtschaft und Nahrungsanbau gedacht werden. Kommen nun nach acht Jahren der Dürre endlich wieder acht regenreiche?

Die Zisterne wird in gemeinschaftlicher Arbeit gebaut

„Wovon schreibt er da bloß?“, werden sich manche denken. Es ist ganz einfach zu erklären, Sie müssen nur weiterlesen.

Es geht um das größte Problem und die größte Herausforderung unserer Zeit und unserer Generation: die Klimakrise. Und es geht darum, wie die Klimakrise auf anderen Erdteilen bereits eine Existenzbedrohung ist.

Was hat es nun mit diesen acht dürren Jahren auf sich? Seit dieser Zeit fällt der Monsunregen in Tamil Nadu, einem südlichen Bundesstaat Indiens um etwa 80 % geringer aus als sonst. Es regnet einfach fast nicht mehr, wenn es den ganzen Tag schütten sollte. Darunter leidet die ganze landwirtschaftlich geprägte Region, allen voran die Armen.

Das gesammelte Wasser der wenigen Regenschauer ermöglicht erstmals wieder Normalität

Und es leidet vor allem auch die Vidiyal-Gemeinschaft, die der Grund ist, warum ich diese Zeilen schreibe. Diese Gemeinschaft betreibt in diesem südlichen Bundesstaat zwei Schulen, ein Frauenzentrum, ein Waisenhaus und bemüht sich auch, ein Gesundheitszentrum zu errichten. Unterstützt werden sie dabei unter anderem vom österreichischen Verein Vanakkam („Willkommen“ auf Tamil), zu dem ich als geopolitisch interessierter Altpetriner mit Faible für Entwicklungszusammenarbeit und empowerment vor fast drei Jahren dazugestoßen bin. Seither sehe ich die Auswirkungen der Klimakrise mit anderen Augen, da mich die Meldungen über die aktuellen Entwicklungen über eine WhatsApp-Gruppe direkt erreichen. Die Felder verdorrten, Gemüseanbau für die Versorgung der SchülerInnen musste eingestellt werden, das Dach eines Schulgebäudes wurde vom Sturm zerstört, ein Baumpflanzprogramm für die Bevölkerung musste wegen der Dürre eingestellt werden… Die Hiobsbotschaften der letzten Jahre waren wie aus der ZiB 2 oder aus dem Weltjournal, aber von einer Nummer, die ich eingespeichert habe, von Father Leonard, dem Leiter der Gemeinschaft, dessen Hand ich schon geschüttelt habe.

Und jetzt endlich scheint es, als wäre das Tal durchschritten. Durch die Hilfe unseres Vereins Vanakkam konnte in den letzten Wochen eine Zisterne gebaut werden, die nach ein paar (viel zu gering ausgefallenen, aber immerhin) Regenschauern soweit gefüllt ist, dass die Rückkehr in den normalen Schulalltag wieder in Reichweite erscheint. Die Felder können wieder bewässert werden, Kochen, Geschirr abwaschen und die SchülerInnen vernünftig zu versorgen scheint langsam wieder möglich zu werden.

Aber ist die Gemeinschaft schon über den Berg? Nein, denn die gebaute Zisterne gewährt nur Zeitaufschub, aber andere Maßnahmen sind derzeit nicht möglich. Nun soll mit einer zweiten Zisterne die Versorgung längerfristig gesichert werden.

Daher meine Bitte: Wenn ihr die Möglichkeit habt, unterstützt die Arbeit des Vereins Vanakkam, der ausschließlich ehrenamtlich betrieben wird. Jeder Euro Spende geht ohne Spesenabzug direkt an das Projekt. Vielen herzlichen Dank im Namen der Vidiyal-Gemeinschaft und des Verein Vanakkam!

IBAN: AT37 2011 1826 3675 0300. Die steuerliche Absetzbarkeit wird von unserem Kooperationspartner, der Katholischen Männerbewegung Wien, ermöglicht. Zu diesem Zweck bitte Vor- und Zuname laut Meldezettel und Geburtsdatum bekannt geben. Alle Infos unter www.vanakkam.at oder über thomas.schobesberger@gmail.com bzw. +43 680 20 86 804.

Thomas Schobesberger, MJ 2009

Artikel aus der PetrA-Ausgabe November 2019

Der Verein der Petriner Absolventinnen und Absolventen - kurz PetrA - fördert den gemeinsamen Kontakt und freundschaftliche Beziehungen zwischen ehemaligen Schülerinnen und Schülern des Bischöflichen Gymnasiums Petrinum in Linz. Dies geschieht durch die Publikation der Vereinszeitung, das Treffen bei gemeinsamen Veranstaltungen und die Organisation von Reisen.

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