Es war im Sommer 1989, als wir zum ersten Mal während der Ferienzeit – noch komplett auf dem Landweg – mit Bus und Zelten im Zeltanhänger nach Griechenland aufbrachen, mit Vorübernachtung im „Krankenzimmer“ des Petrinums und Frühstück beim Morgengrauen. Lange Wartezeiten an den Grenzen (Österreich – Ungarn; Ungarn – Jugoslawien; Jugoslawien – Griechenland) waren normal, auch dass Ende der 80er ein Bus nur eine Belüftung, aber keine Klimaanlage hatte.
Aber ein Phänomen nahm hier seinen Anfang und sollte die weiteren neun Fahrten (1993, 1996, 1999, 2002, 2005, 2008, 2010, 2012, 2015) immer wieder auftreten: Nach wenigen Tagen verschwanden die Grenzen zwischen den Klassen, eine herzliche und fröhliche Stimmung erfasste die Schüler (ab 1999: Schülerinnen und Schüler) und ließ sie bis zum Schluss nicht mehr los. Rücksicht aufeinander und gegenseitige Hilfe wurden selbstverständlich, hier wurde schon „soziales Lernen“ gelehrt und gelernt, ehe es den Begriff dafür gab. Dazu trug auch eine Aufgabe bei, die von Anfang an den Schülern gestellt war: Sie mussten für die Verpflegung selber sorgen – und dieses tägliche gemeinsame Kochen und Essen wurde immer mit Eifer zelebriert und stets zu einem wunderbaren Gemeinschaftserlebnis. Und das Bad im Meer wusch die Anstrengungen eines starken und vor allem heißen Besichtigungstages wieder ab.
Die Erfahrung bewirkte im Laufe der Jahre einige organisatorische Veränderungen: Ab der zweiten Reise nahmen wir die Fähre zur Anfahrt hinzu (zunächst ab Ancona; dann ab Venedig / Triest) und die Zahl der Campingplätze wurde bis auf vier reduziert.
An den bewährten Stationen einer solchen Exkursion brauchte kaum etwas verändert zu werden; wenn man die Namen hört, weiß man, warum, handelt es sich doch durchwegs um Weltkulturerbestätten: (ab Igoumenitsa) Meteora-Klöster, Königsgräber in Vergina, Thessaloniki; Thermopylen, Delphi, Hosios Loukas; Korinth, Mykene, Epidaurus; Athen; Olympia (bis Patras).
Wir haben uns stets bemüht, die Kosten möglichst gering zu halten; dazu trugen von Anfang an Sponsoren gerne ihr Scherflein bei: vor allem die „Petriner Absolventen“ (PetrA) waren immer großzügig zu uns (auch heuer wieder!) – vielen Dank für die laufende Unterstützung (auch im Namen der Schülergenerationen der vergangenen Jahrzehnte).
Heribert Derndorfer, MJ 1971
Willi Anschuber, MJ 1980
Artikel aus der VA-News-Ausgabe November 2015