Vor 120 Jahren, am 30. September 1897, bezogen die ersten Studenten das Petrinum. Grund genug für die Schulgemeinschaft, im Jubiläumsjahr 2017 einer alten pädagogischen Erkenntnis zu folgen: „Verba docent, exempla trahunt“ – Worte belehren, Beispiele reißen mit.
Und so brachen am 2. Juli 2017 insgesamt 319 Schülerinnen und Schüler der 3. bis 8. Klassen, 96 Eltern, 35 Lehrkräfte und der Direktor nach Rom auf, wo Petrus, der Namensgeber und Patron des Petrinums gewirkt hat. Es war eine Spurensuche, auf die wir uns – aufgeteilt auf 9 Busgruppen – begaben, hin zu den Wurzeln und Grundelementen unserer Identität. Das zweite, damit untrennbar verbundene Ziel dieser Reise war der gegenseitige Austausch in der Gemeinschaft. In vielen Gesprächen wurden immer wieder Erfahrungen, Einsichten und Erkenntnisse in unser Petriner „Heute“ übersetzt, ganz im Sinne des von Johannes XXIII. geprägten „aggiornamento“.
Den spirituellen Auftakt der Reise bildete am ersten Tag eine Andacht in den Domitilla- und Calixtus-Katakomben. Höhepunkt und Abschluss war ein feierlicher Gottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, der uns extra nachgereist war, am „Altare della cattedra“ im Petersdom. Herzliches „Vergelt´s Gott“ dafür! Den Abschluss des Schuljahres an dem Ort feiern zu dürfen, wo sich das Grab des Apostels Petrus befindet, war für uns alle ein besonders bewegender Moment.
Über die weiteren, je nach Bus- und Altersgruppe unterschiedlichen Programmpunkte der Reise gibt der Jahresbericht Auskunft, in dem auch die Predigt von Bischof Manfred abgedruckt ist. Die Feier des Gottesdienstes mit ihm und seine Worte sind uns ein bleibendes Geschenk der Jubiläumsreise, für das wir sehr dankbar sind, und Auftrag zugleich. Besonderer Dank gilt weiters Pfarrer Lic. theol. Franz Wöckinger, der als Petriner Absolvent und profunder Romkenner eine unserer Gruppen geführt hat, und Msgr. Dr. Josef Honeder, der uns als langjähriger Professor und Direktor des Petrinums ebenfalls begleitet hat. Das Projekt „Rom 2017“ trug dazu bei, am Ende eines intensiven Schuljahres jenen Rhythmus und jene Freiräume zu schaffen, die sowohl jedem Einzelnen als auch der gesamten Petriner Gemeinschaft neue Impulse gaben.
Klemens Keplinger
Artikel aus der PetrA-Ausgabe November 2017