Die Diözesane Immobilienstiftung (DIS) plant im Leisenhof, dem ehemaligen Wirtschaftshof des Kollegiums Petrinum, ein Begegnungszentrum der Katholischen Jugend OÖ, das die Burg Altpernstein, die 2017 als Impulszentrum der Jugend geschlossen wurde, ersetzt und neue Möglichkeiten für die diözesane Jugendarbeit bietet.
Da der Umbau dieses denkmalgeschützten Gebäudes das erste größere Bauvorhaben rund um das Petrinum seit mehreren Jahren darstellt, soll er nicht nur maßgeschneidert geplant, sondern in diesem Zusammenhang auch die langfristige Entwicklung des gesamten Areals umfassend überlegt werden. Die Chance, den wertvollen Standort im Übergang von der Stadt Linz zum Pöstlingberg zum Wohl der Menschen, insbesondere der Jugend, weiterzuentwickeln, soll in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit Verantwortung genützt werden – so ist es die Absicht der DIS.
In einem ersten Schritt fand vom 24. bis 27. April 2018 direkt vor Ort ein Planungsworkshop, genannt „Charette“, mit den von der DIS beauftragten Architekten und Stadtplanern statt (David Birgmann, Andreas Kleboth und Peter Schneider). In kollaborativen Workshops, bei denen ich als Direktor zusammen mit dem Schulseelsorger und dem Administrator die Interessen des Gymnasiums einbrachte, wurde vier Tage lang intensiv nachgedacht, konzipiert, diskutiert und geplant. Den Standort des Leisenhofs am Übergang der Stadt zum Land empfinden die Architekten als besonders reizvolle Herausforderung. So möchten sie z.B. den dörflichen Charakter des Leisenhofs, der auch im Flächenwidmungsplan ausgewiesen ist, durch eine Öffnung zum Kreuzweg hin neu beleben. Ein umfassendes Verkehrskonzept mit Beruhigung und Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist ein weiterer wichtiger Teil der Planungen.
Schon geraume Zeit vor diesem Planungsworkshop hatte ich Kontakt mit dem Leiter der Katholischen Jugend OÖ, Mag. Christoph Burgstaller, als es um grundsätzlich mögliche Standorte als Ersatz für die Burg Altpernstein ging. Wir besprachen denkbare Synergien und Kooperationsmöglichkeiten, wie z.B. die gegenseitige Nutzung der Infrastuktur zu Komplementärzeiten (die Veranstaltungen des Begegnungszentrums finden größtenteils an Wochenenden statt), Zusammenarbeit im Bereich der Schulpastoral, Lenkung der Besucherströme und vieles andere mehr.
Ich sehe das Projekt Leisenhof als Chance, das Petrinum und sein wertvolles Areal langfristig als Stätte der Bildung für junge Menschen zu sichern und weiterzuentwickeln. Essenziell wird dabei aufgrund der attraktiven Lage am Grüngürtel eine klare Trennung in öffentlichen und internen Bereich sein, ebenso ein gutes Verkehrskonzept, das trotz der zu erwartenden steigenden Zahl an Besuchern auf dem Areal eine Beruhigung bringt.
Die bischöfliche Ordinariatskonferenz, der die Projektplanung am 11.9. vorgelegt wurde, sagte ein grundsätzliches „Ja“ zum Leisenhof und „Ja“ zum Jugendhaus. Da aber die entstehenden Kosten den vorgegebenen Kostenrahmen sprengen, muss das Konzept nachgebessert werden. Mag. Michael Münzner (Diözesanjugendseelsorger) und Mag. Christoph Burgstaller (Jugendstellenleiter kj oö) arbeiten bereits daran.
Klemes Keplinger
Artikel aus der PetrA-Ausgabe November 2018