Erfreulicherweise ist der Schülerzustrom nach wie vor groß. Die Eltern schätzen die hohe fachliche und menschliche Qualität, mit der am Petrinum eine an christlichen und humanistischen Werten orientierte Bildung vermittelt wird. Heuer haben 4 erste Klassen neu begonnen, insgesamt haben wir derzeit 561 Schülerinnen und Schüler in 25 Klassen. Längerfristig wird sich die Klassenzahl bei etwa 24 einpendeln. In den Ferien konnte im Schulbereich auch einiges in wesentliche Verbesserungen investiert werden, wofür ich herzlich „Danke“ sage.
Raum der Stille: Dieser Raum an zentraler Stelle im ersten Stock, der auch der „Verortung“ der Schulseelsorge dient, wurde nach den Plänen von Architekt Ullmann während der Sommerferien umgebaut und steht unmittelbar vor der Fertigstellung. Er steht – ähnlich einem Meditationsraum – für Religionsstunden und Unterrichtseinheiten, die eine andere Atmosphäre als Klassenzimmer verlangen (z.B. Montagmorgenstunden zum sozialen Lernen), ebenso zur Verfügung wie für spezielle Angebote außerhalb der Unterrichtszeit (z.B. in der Advent- oder Fastenzeit) und als Rückzugsraum aus dem Trubel des Schulalltags. Danke an den Elternverein für die Zusage einer finanziellen Unterstützung! Die offizielle Eröffnung des Raums der Stille ist zum Beginn des Advents geplant.
Bewegungs- und Fitnessraum: Dank einer Initiative des Kollegen Valentin Stelzer konnte im Untergeschoß dieser Raum eingerichtet werden. Er steht als Ausweichraum für den Bewegungs- und Sportunterricht zur Verfügung und kann nach einer Einschulung und Unterzeichnung eines Benützungsvertrags auch von Oberstufenschülern und Absolventen am Nachmittag benützt werden. Mag. Stelzer und sein Bewegungsraum-Team haben überdies eine speziell abgestimmte Übungssammlung zusammengestellt. Auch Lehrkräfte aus dem Kollegium machen bereits regen Gebrauch davon. Herzlicher Dank dem Verein der Petriner Absolventinnen und Absolventen für die finanzielle Unterstützung!
Im gesamten Schulbereich steht überdies nunmehr auch WLAN zur Verfügung.
Weniger erfreuliche Nachrichten gibt es leider von der Petriner Sternwarte, deren Kuppel bei einem Sturm im Frühling zur Gänze zerstört wurde und derzeit nicht benützt werden kann. Gott sei Dank sind das Teleskop und die technische Ausrüstung unbeschädigt, die Reparatur der Kuppel hat sich jedoch zeitlich verzögert. Beraten vom Astronomen Dr. Dietmar Hager haben wir bereits vor dem Sommer Angebote für eine neue Kuppel eingeholt. Die Entscheidung über die Auftragsvergabe liegt allerdings bei der Diözesanen Immobilienstiftung, die als Hauseigentümerin noch in Verhandlungen mit der Gebäudeversicherung steht. Im Frühsommer 2016 soll dann, so wurde mir versichert, die Sanierung abgeschlossen sein und die Sternwarte wieder ihren Betrieb aufnehmen können.
Das Sozialteam Petrinum wurde im Jahresbericht ausführlich vorgestellt und hat sehr positive Resonanz gefunden. Das in diesem Konzept erarbeitete, breit gestreute Angebot an Projekten, Initiativen und niederschwelligen Unterstützungsmaßnahmen soll zeigen, dass unser Leitbild nicht schöne Theorie bleibt, sondern in der Praxis gelebt wird. Mit Beginn dieses Schuljahres starteten wir die Umsetzung der konkreten Maßnahmen: Präventiv fanden z.B. zur Förderung der Klassengemeinschaft gleich in der zweiten Schulwoche zweitägige Kennenlerntage der ersten Klassen statt, die sehr erfolgreich verlaufen sind. Weiters gibt es wöchentlich eine fixe Sprechstunde, in der die Psychologin und Familientherapeutin Dr. Alexandra Lagemann, die Schulseelsorgerin Mag. Beatrix Kumar und die Vertrauenslehrerin und Schülerberaterin Mag. Martha Leeb abwechselnd als Ansprechpartner für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen.
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge als Gastschüler im Petrinum: Auf eine Anfrage der Caritas hin, die im Schülerwohnheim Guter Hirte eine Wohngruppe betreut, besuchen seit 12.10.2015 sechs junge Burschen aus Afghanistan und dem Gebiet Syrien/Irak/Iran im Alter von 15-16 Jahren als Gäste jeweils zu zweit eine der drei sechsten Klassen. Es geht für sie um eine geregelte Tagesstruktur und soziale Kontakte, die das Kennenlernen unserer Kultur und unserer Werte erleichtern. Einige sprechen etwas Englisch, für einen Deutschunterricht am Nachmittag sorgt die Caritas. Wir sehen es als unsere Pflicht an, im Sinne unseres Schulprofils hier ein Zeichen gelebter Nächstenliebe zu setzen.
Klemens Keplinger
Artikel aus der VA-News-Ausgabe November 2015