Nachdem gegen Ende der Schulzeit am Petrinum meine Entscheidung für ein Medizinstudium gefallen ist, hieß es, sich zu informieren, an welcher Uni ich meinen Weg gehen möchte. Dabei habe ich mich auch über deutsche Universitäten informiert und mein Entschluss ist gereift, in München zu studieren. Die Aufnahmebedingungen in Deutschland unterscheiden sich zu Österreich und variieren ebenso von Uni zu Uni. Entscheidend ist die Durchschnittsnote des Abschlusszeugnisses (8. Klasse + Matura), der „Numerus Clausus“. Zusätzlich gibt es Möglichkeiten, den Notendurchschnitt zu verbessern: so werden einem zum Beispiel die sog. „Wartezeit“ für Jahre, in denen man nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben war und relevante Berufsausbildungen (z.B.: Rettungsassistent) angerechnet. Darüber hinaus gibt es einen Test (meist Mitte Mai), der eine Verbesserung des Notendurchschnitts von bis zu 0,8 Punkten erlaubt (diese Bedingungen ändern sich regelmäßig und sind auf hochschulstart.de nachzulesen). Für mich hat es erfreulicherweise mit einem Studienplatz geklappt und so konnte ich 2014 mein Studium starten. Dieses ist in Deutschland in Vorklinik, Klinik und Praktisches Jahr geteilt, wobei jeder Abschnitt mit einem deutschlandweiten, zentralisierten Staatsexamen abgeschlossen wird. Über die Studienzeit verteilt muss man 3 Monate Pflegepraktikum und 4 Monate Famulatur ablegen (Ö: 3 Monate Famulatur insgesamt). München hat zwei Standorte für das Medizinstudium (Ludwig-Maximilians Universität und Technisch Universität), wobei man in der Vorklinik automatisch an beiden Unis eingeschrieben ist. Für den klinischen Abschnitt habe ich die Technische Universität gewählt (Forschungsschwerpunkt). Um einen Doktortitel zu erhalten, ist in Deutschland eine eigenständige Promotion nötig. An der TUM ist man dafür mindestens 2 Jahre in der „TUM graduate school“ eingeschrieben und verfasst eine Dissertation mit deren Diskussion in der Fachwelt (Paper oder Kongress). Dies ist nicht verpflichtend und selbstverständlich kann man ohne Titel (Dr.med.) später genauso praktizieren. Im Gegensatz zu Österreich startet nach dem Studium direkt die Facharztausbildung (keine Basisausbildung) – den weiteren Werdegang kann man nach einem Studium in Deutschland ebenso in Österreich absolvieren.
Mit der Entscheidung, für mein Studium nach München zu gehen, bin ich sehr zufrieden. Die Stadt bietet sehr viel und die Uni bzw. der Studiumsaufbau und die gegebenen Möglichkeiten sprechen mich an.
Karo Mayr, MJ 2014
Artikel aus der PetrA-Ausgabe November 2019